Die schwarz-grüne Bundesregierung hat heute, Mittwoch, breit verkündet, mit einem neuen Paket die dringend notwendige Pflegereform in Gang zu bringen. „Vergebens“, äußerte dazu der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Christian Ragger, der in der großen Ankündigung eine „Farce“ sieht. „Man muss den Schwindel erkennen. „Was nämlich die Regierung plant, ist eine weitere Akademisierung, die nur die Ausbildungszeit in die Länge zieht und keine einzige Kraft mehr ans Bett bringt, wo man die Kollegen endlich entlasten könnte“, so der Freiheitliche.
Statt Zugang zum Pflegeberuf zu erleichtern, wird Ausbildung verlängert
„Der grüne Minister Johannes Rauch hat noch immer nicht verstanden, was es braucht, um den Pflegenotstand zu lösen. Die österreichische Bevölkerung altert zusehens, und bis 2050 brauchen wir 50.000 Pflegekräfte zusätzlich. Statt aber den Zugang zum Pflegeberuf zu vereinfachen und somit die Verfügbarmachung von Personal zu erleichtern, verlängert man die Ausbildungsdauer. Dieses Vorgehen ist zum Scheitern verurteilt. Was wir wollen, ist ein radikales Umdenken hin zu einer positiven Aufwertung, damit Pflege für die Jugend ein ‚In-Beruf‘ wird. Denn Pflege ist ein ordentlicher Beruf, der erstrebenswert ist“, betonte Ragger.
Vorschnelle Nostrifizierung von Ausländern ist nicht die Lösung
Der freiheiltiche Abgeordnete warnte vor vorschneller Nostrifizierung: „Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist dann sinnvoll, wenn sie maßvoll ist. Was diese Regierung aber plant, nämlich Abschlüsse aus der Dritten Welt anzuerkennen, um eben Arbeitskräfte aus Asien, Afrika und Südamerika nach Österreich zu bringen, führt zu einer Nivellierung nach unten und einem Qualitätsabfall. Die Österreicher, die ein Leben lang gearbeitet und ins System eingezahlt haben, sollen ein Recht auf hochwertige Pflege haben. Da gehört es auch dazu, dass sich die Fachkraft in der österreichischen Pflege auskennt und auch die deutsche Sprache beherrscht.“
Ersatzpflege ist halbseidener Versuch, den Pflegescheck umzusetzen
„Zu begrüßen sind die Ausweitung der Sozialbetreuungs-Kompetenz und Verbesserungen in der 24-Stunden-Pflege, aber dies ist nur ein Stückwerk und keine echte Reform. Die Ersatzpflege ist ein halbseidener Versuch, das freiheitliche Modell des ‚Pflegeschecks‘ umzusetzen, entpuppt sich aber als Augenauswischerei. Denn: Die Grundüberlegung ist dieselbe, nämlich, dass bei der Angehörigenpflege Hilfe angefordert werden kann. Wir fordern aber 1.200 Euro monatlich und nicht läppische 2.500 Euro im Jahr wie diese Regierung, der noch immer nicht bewusst ist, dass 90 Prozent der Österreicher zu Hause gepflegt werden und hier die echte Pflegearbeit passiert. Wie es hier zu Verbesserungen kommen soll, steht weiterhin in den Sternen“, so Ragger.
Angehörige entlasten und allein Lebende unterstützen
„Wir müssen endlich begreifen, dass wir vor allem die Angehörigen entlasten und auch unabhängige Assistenzsysteme für Menschen, die alleine Leben, fördern müssen. Gerade der Bereich von Ambient Assisted Living (AAL) bietet wahnsinnig viele Möglichkeiten, autonome Pflegeformen zu unterstützen und so Personal einzusparen und Selbstbestimmung daheim zu unterstützen. Sollte die FPÖ in Regierungsverantwortung kommen, werden wir auf diesen Bereich setzen und echte Reformarbeit leisten“, betonte Ragger.